Helicobacter Test (immunologischer Nachweis)

Erreger und Epidemiologie

Die Gastritis (Magenschleimhautentzündung) und ihre Komplikationen stellen weltweit eine der häufigsten Erkrankungen dar. Erst zu Beginn der 80er Jahre konnte durch den Nachweis eines spiralförmigen Bakteriums auf der Magenschleimhaut der kausale Zusammenhang zwischen einer bakteriellen Infektion des Magens mit Helicobacter pylori und der chronischen Gastritis gezeigt werden. Inzwischen weiß man, dass Helicobacter pylori die Hauptursache einer Typ-B-Gastritis ist und in Zusammenhang mit nahezu allen Magen-/Darmulzera (Geschwüren) sowie MALT-Lymphomen (Krebs) des Magens steht. Zusätzlich ist eine Helicobacter pylori Infektion mit einem erhöhten Risiko für Adenokarzinome des Magens assoziiert. Über 90 % aller Patienten mit Magenfrühkarzinom haben eine Helicobacter pylori -Gastritis. Von der WHO wurde Helicobacter pylori als Karzinogen (krebserregende Substanz) der Gruppe 1 klassifiziert.

Infektionsweg

Die Infektion mit Helicobacter pylori erfolgt häufig schon im Kindesalter, wobei der Übertragungsweg noch nicht eindeutig geklärt ist. Soziale Kontakte und Hygienestandards scheinen eine Rolle zu spielen: So liegt in industrialisierten Ländern die Infektionsrate im Erwachsenenalter bei ca. 30 %, in Ländern der Dritten Welt jedoch bei 80-90 %.

Konventionelle Helicobacter pylori-Diagnostik

Die invasiven Nachweisverfahren wie Histologie, Urease-Schnelltest und kulturelle Anzüchtung benötigen Magenschleimhautbiopsien, die gastroskopisch („Magenspiegelung“) entnommen werden. Der so genannte „Atemtest“ nutzt die Stoffwechselaktivität der Bakterien: Im Falle einer Infektion wird in der Ausatemluft des Patienten ein markiertes Stoffwechselprodukt der Bakterien nachgewiesen. Von den nicht-invasiven Nachweismethoden besitzt die Blutuntersuchung mit Nachweis spezifischer IgGund IgA-Antikörper die schlechteste Treffsicherheit. Das gilt insbesondere für Kinder, die noch nicht oder nur unzureichend Antikörper bilden.

Nachweis von einem Helicobacter pylori-Antigen im Stuhl

Seit kurzem steht nun ein neuartiger immunologischer Stuhltest zum Nachweis von Helicobacter pylori -Antigen mittels monoklonaler Antikörper zur Verfügung. Der Test zeichnet sich durch eine sehr hohe Sensitivität (Empfindlichkeit) und Spezifität (Treffsicherheit) aus, und zwar sowohl bei der Erstdiagnose, als auch bei der Kontrolle nach Therapie. Auch für die Untersuchung von Kindern ist der Test hervorragend geeignet (Sensitivität 98 %, Spezifität 99 %). (Bundesgesundheitsbl. 2005 48:669) Nicht zuletzt auch der Vorteil der einfachen Probengewinnung und des unkomplizierten Probentransportes lassen den Stuhltest als geeignetes diagnostisches Verfahren speziell auch für Kinder erscheinen.

Vorteile des Helicobacter Stuhltests

  • Direkter und hochempfindlicher Antigennachweis

  • Keine invasive Diagnostik notwendig

  • Geeignet zur Erstdiagnose und zur Behandlungskontrolle
  • Empfohlene Methode (Current Concepts in Management of Helicobacter pylori Infection; The Maastricht 2.2000 Consens Report)